„FoodCoop Neumarkt am Wallersee“ besuchte Arche-„Bio-Hof Gröber“

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FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee besuchte Arche-„Bio-Hof Gröber“
Hier wird der Gemüsegarten am Gröberhof inspiziert.

Salzburg | Flachgau | Neumarkt am Wallersee | 17. August 2020 | Mitglieder der „FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee“, eine Lebensmittelkooperative in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee, besuchten am Samstag, den 8. August 2020, einen ihrer Lieferanten, den Arche-„Bio-Hof Gröber“ in Stadlberg in der Nachbarmarktgemeinde Straßwalchen. Alle Bilder vom Besuch hier.

Über die Foodcoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee

Der Ansporn für die Gründung im Dezember 2019 des Vereins „FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee“ war und ist, dass die Vereinsmitglieder gute Lebensmittel aus der Region essen und die regionalen Produzenten unterstützen wollen. Das Ziel des Vereins ist es, allen Mitgliedern gesunde regionale Lebensmittel zu gerechten Preisen zugänglich zu machen. Deshalb organisiert er gemeinschaftlich die Produzenten, die Produktauswahl, die Transporte und verteilt die bestellten Waren an seine Mitglieder.

FoodCoop aus Neumarkt am Wallersee
Das Logo der FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee

Auswahlkriterien bei Lebensmitteln ist nicht der günstigste Preis sondern u. a. die Überlegung „regional – saisonal – bio“ (mit oder ohne Zertifikat), artgerechte Tierhaltung und bei der Auswahl der Lieferanten u. a. kleinräumig strukturierte, biologische Landwirtschaftsbetriebe und möglichst aus unserer unmittelbaren Region. Angeboten werden aktuell (Ende Juli 2020) 249 Produkte: saisonales Gemüse, Eier, Pilze, Säfte, Lammfleisch, Mangaliza-Fleisch, Rindfleisch, Bio Hendln, Bio Wurst, Obst und Honig, die von zehn regionalen Produzenten im Umkreis von 30 km stammen.

Über den Arche-„Bio-Hof Gröber“

Zu den Kriterien des Vereins passt da der Arche-„Bio-Hof Gröber“ in der Nachbargemeinde. Ein Arche Hof ist eine Zucht- und Präsentationsstätte seltener Nutztierrassen.

Arche-
Bei der Einfahrt zum Arche-„Bio-Hof Gröber“

Fährt man von Neumarkt kommend nach Steindorf bei Straßwalchen und biegt nach der kleinen Pestkapelle rechts ab, gelangt man in die Ortschaft Stadlberg. Dort nimmt man die erste (und einzige) Straße nach links und nach 300 Metern sieht man den von Bäumen umgebene Arche-Bio-Hof, der auf den ersten Blick gar nicht nach einem landwirtschaftlichen Betrieb aussieht.

Puter am Arche-
Puter am Arche-„Bio-Hof Gröber“

Das ist der Gröberhof, auf dem 13 ha Grund nachhaltig bewirtschaftet werden (einige Felder auch an den Hängen in Richtung Sommerholz in Neumarkt). Monika Gröber und ihr Vater, unterstützt von ihrem Mann Herbert, der hauptberuflich Elektriker ist, halten und züchten sie alpine Steinschafe (die im Sommer „auf der Alm“ in Lengroid grasen), schwalbenbäuchige Mangaliza (Wollschweine), Blobe Ziegen und Cröllwitzer Puten aus den Reihen der gefährdeten Nutztierrassen. Aber auch Hühner, Enten, Wachteln und andere Tiere sieht man am Gröberhof. Demnach ist auch das Angebot an Produkten in der Direktvermarktung vielfältig. Es beginnt bei Frischfleisch und Eiern, führt über Geselchtes und Kübelspeck bis hin zu Kräuter-, Gemüse und Obstprodukten, aromatisiertem Essig und Öl sowie bäuerlichem Kunsthandwerk.

Der Gröberhof vermarktet seine Produkte nicht nur über die Foodcoop, sondern auch direkt an den Endverbraucher. Immer am zweiten Freitag des Monats sind die Gröbers vormittags am Grünmarkt Straßwalchen. Außerdem gibt es am Hof ihr „Vorratskammerl“, das Montag bis Sonntag und rund um die Uhr geöffnet ist.

Interessante Führung für die FoodCoop-Mitglieder

Bei Badewettertemperatur um die 30 °C trafen sich am 8. August rund 20 der derzeit 38 Mitglieder beim Gröberhof, wo sie von Monika Gröber begrüßt wurden. In ihren einführenden Worten erklärte sie die Philosophie des Hofes. Nichts wird weggeschmissen, alte Tierrassen werden gehalten und gezüchtet, die Wiesen bleiben frei von Chemie, es darf alles wachsen und die Produkte werden nur an Endverbraucher verkauft, um nicht von einem Zwischenhandel abhängig zu werden; besonders wichtig war ihr die Information, dass alle Arbeiten am Hof mit eigenem Geld finanziert und nicht von einer Bank finanziert werden. Daher gehe eben manches langsam vor sich und der Hof ist noch kein optisches Schmuckstück, wohl aber eine kulinarische „Fundgrube“. So erzählten sich die Mitglieder, wie sie die „Lammburger“ schätzen oder das Fleisch der Mangaliza-Schweine (Wollschweine).

Monika Gröber
Monika Gröber

Was einem Kleinbetrieb das Leben schwer machen kann sind unzählige mehr oder weniger sinnvolle Vorschriften. So muss das Schweinegehege von zwei Zäunen umgeben sein, die besonderen baulichen Vorschriften unterliegen. Betreten werden darf das Gehege dann nur durch eine Seuchenschleuse, um keine Krankheitserreger ins Freigehege zu bringen (der Wind darf sie schon bringen). Wildschweine, übrigens, dürfen in freier Natur geschossen werden ohne dass die Jäger vorher durch eine Seuchenschleuse gehen müssen.

Perlhuhn am Arche-
Perlhuhn, vertreibt Fuchs & Co.

Beim Rundgang durch das Gelände balzte ein Puter stolz umher, ein Zicklein kreuzte auf und der stolze Hahn beobachtete argwöhnisch das Geschehen. Die Perlhühner, so klärte Monika Gröber die Besucher auf, sind die „Alarmanlage“ des Gröberhofs. Wenn sich ungebetene Gäste wie beispielsweise der Fuchs, dem Gehöft nähern, schlagen sie mit kreischenden Geräuschen Alarm. Dieser offenbar durchdringende Schrei verscheucht Fuchs & Co. Gelassen nahmen es die Laufenten hin, als die Gruppe an ihnen vorbei in den Gemüsegarten ging. Im Glashaus werden Tomatenstauden gezogen, unter denen Salat wächst – für die Schnecken, damit diese die Tomaten in Ruhe lassen. Daneben im Freilandbeet deckt Schafwolle die Erde ab. Sie speichert Feuchtigkeit und verhindert so das Austrocknen. Zucchini und Gurken wuchern, dazwischen wachsen allerlei Kräuter. Monika Gröber weiß für jedes von ihnen eine Verwendung. Überhaupt besitzt Monika Gröber ein umfangreiches Wissen über Tiere, Pflanzen und Bodenkultivierung.

Mangaliza-Schweine
Mangaliza-Schweine, links oben der Zuchteber „Baron“, rechts unten die Zuchtsau „Kontessa“ mit Ferkel.

Besonderes Interesse erweckten die „Kontessa“ und der „Baron“. Sie ist die Zuchtsau (Mangaliza) und er der Zuchteber. „Kontessa“ hatte gerade wieder eine kleine Schar an Ferkel um sich gescharrt. Wenn der Nachwuchs zu laut wird oder streitet, wirft Mama-Sau die Kleinen mittels eines Fußtritts gut einen Meter. Das, so Monika Gröber, macht den Ferkeln nichts, abgesehen davon, dass es wieder ruhiger wird.

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Hier fand die Verkostung der Produkte des Hofes statt.
FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee Uebelhör
Ilse und Siegfried Uebelhör von „FoodCoop Heimvorteil Neumarkt am Wallersee“

Nach dem Rundgang konnten die Mitglieder von FoodCoop noch Produkte des Hofes verkosten. Dazu gab es Bio Biere von der Brauerei Gusswerk, Steinbier, Jakobsgold (Demeter) und Edelguss Radler. Bei diesem gemütlichen Abschluss des Ausflugs zum Gröberhof bedankte sich Siegfried Uebelhör, „Mädchen für alles“ bei FoodCoop, bei Monika Gröber für den interessanten Nachmittag. Die Besichtigung und Verkostung wird sicherlich dazu beitragen, dass die Produkte des Arche-„Bio-Hofes Gröber“ noch stärker in der FoodCoop nachgefragt werden meint der Stadtschrei(b)er, der selbst die „Lammburger“ sehr schätzt.

 

Im Internet

Die Homepage wird gerade (Stand Mitte August 2020) überarbeitet (www.groeberhof.at)
Im Facebook gibt es Bilder und kurze Videos vom Hof
Weiters gibt es Informationen auf der Seite der PlusRegion
Mehr über Arche-Höfe
Lage des Hofes auf openstreetmap

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Produkte des Arche-„Bio-Hofs Gröber“
Produkte des Arche-
Produkte des Arche-„Bio-Hofes Gröber“: Fleischsalat mit Mangaliza-Fleisch und Aufstriche.

Ein Kommentar zu „„FoodCoop Neumarkt am Wallersee“ besuchte Arche-„Bio-Hof Gröber“

    Uebelhör Ilse sagte:
    20. August 2020 um 8:49

    Wie gewohnt: tolle Bilder und ein äußerst informativer Artikel 👍🤗
    Ilse und Siegfried

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