Ein Einkaufsabend auf lateinamerikanische Art – Neumarkt am Wallersee tanzte

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Rote Teppiche, Holzböden und Stehtische vor den Geschäften sowie Luftballons an den Fassaden – schon am Freitagvormittag, den 1. August 2014, kündigten in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee etwas an, was nicht Kirtag, nicht Erntedankfest oder Feuerwehrfest werden sollte.

Sogar die Sonne wurde neugierig und erschien aus ihrem südlichen Urlaubsquartier über der Hauptstraße der Stadt. Der Stadtschrei(b)er erinnerte sich, dass er etwas von einer „Fiesta Mexicana“ in Ankündigungen gelesen hatte, sah aber überall nur Plakate mit der Aufschrift „heiße Rhythmen, scharfe Preise“.

Sombreros, Saxophonklänge und mit Hauswänden Tanzende
Also, mexikanisches Gefühl kam nur ansatzweise auf, als Ursula Mayr-Siebler von der Musikschule MaySie aus ihrem Geschäft trat und einen ausladenden Sombrero trug. Und später noch einmal, aber davon später. Doch lateinamerikanische Musik und Tänze konnten die Besucher an mehreren Orten entlang der Hauptstraße erleben.

Da gab es Zumba-Vorführung, Tanzunterricht in Bachata, Merengue, Jive, Tango, Salsa, Rumba und Cha-Cha-Cha, Tango-Einlagen, spanischen Flamenco und Streetdance der österreichischen Meistertruppe 2014, Fusion Crew. Na ja, Streetdance ist jetzt vielleicht nicht wirklich was „klassisch“ Lateinamerikanisches gewesen, aber sehenswert waren die bodennahen, unglaublichen Verrenkungen allemal.

Sehens- und hörenswert war das Duo Saxoustics mit Sarah Kump und Michael Pötzelsberger. Mit feiner Gitarrenmusik und Saxophonklänge unterhielten die beiden an wechselnden Standorten die Besucher.

Bitte, da standen Leute vor einem geöffneten Fenster des Museums in der Fronfeste, in das sie schauten, wackelten dabei mit ihren Hintern, Hüften und Armen und bewegten sich auch sonst eigenartigen vor der Hausmauer. „Wii – Let’s Dance“ war des hüftenschwingenden Rätsels Lösung. Auf einem Bildschirm tanzten Computerfiguren und die Betrachter versuchten diese Tanzschritte mitzutanzen. Lustig, Menschen am Gehsteig tanzen mit Hauswand!

Frühstücksglück aus Neumarkt am Wallersee
Wer eine kulinarische Reise unternehmen wollte, konnte zwischen Paella im Gerbl (wo es auch wieder Bosna gab, die übrigens in Salzburg von dem aus Bulgarien stammenden Zanko Todoroff 1949 geschaffen wurde), gegrilltem Wolfsbarsch und Seehecht bei Niko dem Griechen, Mammut Burger und heißen Waffeln mit Eis und Schoko im Café Leimüller und „Mella’s“ wählen. Ja, was sind jetzt Mella’s? Also, das sind Mella’s Frühstücksglück, Mella’s frische Smoothies und überhaupt Mella’s vegetarische Leckereien. Alle diese Köstlichkeiten werden von der Neumarkterin Michaela Hauser angeboten. Frühstücksglück ist ihr Frühstücksservice. Die anderen Dinge konnte man gleich vor Ort genießen. Um das Kapitel Essen und Trinken abzuschließen sei auch noch die Pizzeria Francesco erwähnt, die mit ihren Cocktails an der Freiluftbar für die einen Lust auf Urlaub bereitete, für andere Gedanken des Wehmuts an den letzten Urlaub aufkommen ließ.

Aber noch etwas konnte man an diesem Freitagabend bis 21 Uhr erleben: rund 25 offene Geschäfte, in denen man auf viele Angebote satte Rabatte bekam. Noch etwas konnte der Stadtschrei(b)er an diesem Abend feststellen. Da gab es immer wieder Leute, die irgendeines dieser Geschäfte zum ersten Mal betraten, nur, um einmal zu sehen, was denn da angeboten wird. So gab es neugierige Besucher im „Genuss & Mehr“, die trotz Warnung von Claudia Höflmaier, der Chefin der Öle, Tees, Marmeladen und, ja auch Scharfem wie Chili-Sauce, letzteres mit etwas zu großer Portion verkosteten. Die Reaktion war farblich gut zu erkennen: die Hautfarbe des Gesichts nahm eine deutlich dunkelrote Färbung an. Jedenfalls bot der Abend vielen die Möglichkeit ungezwungen bisher ihnen vielleicht unbekannte Geschäfte, ihre Angebote und Mitarbeiter kennenzulernen.

Eine kreative Veranstaltung, die eine Fortsetzung finden sollte
Das abwechslungsreiche und unterhaltsame Programm schloss dann die Feuer-Show „Drums on fire“ von Eliran Hasson ab, der schon am Anfang des Abends die Kinder als „Big Bubble Clown“ Sambo Lele am Stadtplatz die Kinder gut unterhalten hatte. Bei dieser eindrucksvollen Feuer-Show gab es dann auch nochmals mexikanisches Flair, da etliche Besucher mit Sombreros erschienen.

Dass die Veranstaltung zunächst „Fiesta Mexicana“ hieß, dann aber „heiße Rhythmen und scharfe Preise“ bot, schien niemanden aufgefallen zu sein. Der Stadtschrei(b)er jedenfalls findet die Idee, einen langen Einkaufsabend mit Unterhaltungsprogramm dieser Art zu verbinden, sehr gut und hofft, dass dieser kreative Ansatz weiterwächst. Und als Freund der österreichischen Sprache ist der Stadtschrei(b)er sowieso begeistert, dass es nicht „Moonlight-Shopping“ (ohne Mond) hieß.

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