Herrnhuter Sterne schmücken die Hauptstraße in Neumarkt am Wallersee

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Ein Herrnhuter Stern über dem Eingang zum Gasthof Gerbl im Sonnenlicht (2019).

Salzburg | Flachgau | Neumarkt am Wallersee | Advent | 3. Dezember 2019 | Sie gelten als Ursprung aller Weihnachtssterne und müssen 25 Zacken haben: Die Herrnhuter Sterne aus dem kleinen sächsischen Herrnhut in der Oberlausitz, gut 500 Kilometer nördlich von Neumarkt am Wallersee. Doch was haben die Herrnhuter Sterne mit Neumarkt zu tun?

„Sterndal schaun“

Beim „Sterndal schaun“ an der Hauptstraße in Neumarkt am Wallersee am 30. November 2019 zogen sich die Besucher ihre Kapuzen tief ins Gesicht oder versteckten sich unter Regenschirmen, denn das Wetter war alles andere als freundlich. Da wird wohl vielen entgangen sein, dass bei einigen Geschäften große gelbe vieleckige Sterne leuchteten. Schon letztes Jahr konnte man sie entlang der Hauptstraße im Advent sehen.  Sie wurden, so erzählt man, von einem Mathematiklehrer aus Herrnhut erfunden.

25 Zacken und 125 Arbeitsschritte ergeben einen Herrnhuter Stern

Herrnhut wurde 1722 von böhmischen und mährischen Familien, die um ihren evangelischen Glaubens willen die damals österreichischen Gebiete verlassen mussten und siedelten sich im Gebiet des Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf an, der ihnen Land zur Verfügung stellte. Die dort entstandene „Evangelische Bürder-Universität“ (auch Herrnhuter Gemeine) errichtete eine Siedlung, Konfessionen und gesellschaftlicher Stand waren darin unbedeutend und sie setzte sich bereits für die Gleichberechtigung der Frau ein. In diesem Ort lebte im 19. Jahrhundert eben ein Mathematiklehrer, der wohl seinen Unterricht anschaulicher gestalten wollte und diesen Stern entwickelte. Er besteht aus acht dreieckigen und 17 viereckigen Zacken, die in Größe und Farbe variieren.

Zunächst bastelten die Bürger ihre Sterne bis 1894 der Papierhändler Pieter  Hendrik Verbeek einen Modellbogen auflegte.  Er entwarf bald darauf ein zusammensetzbares Exemplar, das aus einem Metallkörper bestand, über den man die Papierzacken aufziehen und abnehmen konnte. 1925 wurde dann das erste korpusfreie Modell zum Patent angemeldet.

In der Herrnhuter Manufaktur fertigen die Mitarbeiterinnen in 125 Arbeitsschritten Stern für Stern. Bis sie alle Arbeitsschritte beherrschen vergeht bis zu einem Jahr. Heute leuchten die Herrnhuter Sterne in aller Welt, so auch in der Festungsgasse in der Stadt Salzburg und eben in Neumarkt am Wallersee.

Mehr über das Unternehmen und die Herstellung auf der Website des Unternehmens.

Herrnhuter Sterne beleuchten den Weg in die Festung Hohensalzburg in der Altstadt der Stadt Salzburg © Günter Breitegger, Tourismus Salzburg

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