Landjugend Bezirk Flachgau: Palmbuschen für einen guten Zweck
Flachgau | Neumarkt am Wallersee | 6. April 2017 | Katharina Mangelberger steht zwischen Haselnussstecken, Kranewitter, Buchs, fertigen Palmbuschen, Kisten mit anderen Gewächsen und einer Hofkatze in einer Garage am Hofstättergut in Pfongau in Neumarkt am Wallersee. Zusammen mit ihren Freunden aus Hallwang, St. Georgen bei Salzburg und Henndorf werden heute die letzten Palmbuschen gebunden.
Seit 25 Jahren Palmbuschenbinden
Katharina Mangelberger, die seit fünf Jahren bei der Landjugend Neumarkt und seit zwei Jahren im Bezirksvorstand der Landjugend Bezirk Flachgau tätig ist, erzählt: Seit 25 Jahren bindet die Landjugend Bezirk Flachgau alljährlich Palmbuschen auf wechselnden Höfen und immer für einen guten Zweck.
Dieses Jahr möchte sie mit dem Reinerlös des Verkaufs der rund eintausend Palmbuschen ein Schmetterlings-Kind in Eugendorf unterstützen. Die Schmetterlingskrankheit eine genetisch bedingte Hauterkrankung. Die Haut dieser Kinder ist verletzbar wie der Flügel eines Schmetterlings. Da reicht oft schon ein fester Händedruck, um Blasen zu bekommen. Die Krankheit kann man nicht behandeln sondern nur die Schmerzen lindern.
Sieben Pflanzen für den Palmbuschen
Es müssen sieben Pflanzen sein, aus dem ein Palmbuschen an einen Haselnussstock gebunden wird:
Verkauf am 7. und 8. April 2017 vor dem Salzburger Heimatwerk
Seit zwei Wochen treffen sich die jungen Leute von Montag bis Donnerstag jeweils von 18 bis 22 Uhr, um gemeinsam Palmbuschen zu binden. An manchen Abenden waren sie 25 an der Zahl erzählt Katharina. Franziska Niederreiter aus St. Georgen bei Salzburg war jeden Abend dabei – das sind gut 45 Minuten Fahrzeit je Strecke!
Das Palmbuschenbinden der Bezirkslandjugend findet bereits zum zweiten Mal am Hofstättergut statt. Das Hofstättergut wurde 1690 erstmals urkundlich erwähnt und hat seinen Namen vom Hofstätterbauer, ebenfalls in Pfongau, der diesen Hof 1953 erworben hatte.
Verkauft werden die Palmbuschen am Freitag, 7. April von 9 bis 17 Uhr und am Samstag, 8. April 2017 von 9 bis 12 Uhr in der Stadt Salzburg am Residenzplatz vor dem Salzburger Heimatwerk.
Alle Bilder von meinem Besuch (mit den fehlenden Pflanzen) auf meiner Bilderplattform.
14. April 2019 um 13:12
[…] Palmzweige waren in der Antike Huldigungs- und Siegessymbole. Ob es nun tatsächlich „echte Salzburger Palmbuschen“ gibt oder nicht, ist umstritten. Jedenfalls weiß Ulrike Kammerhofer-Aggermann vom Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, dass erst im 20. Jahrhundert der vielfältige Schmuck in die Palmbuschen kam. Mehr über die Bräuche rund um den Palmsonntag verraten Erika Scherer und Reinhard Kriechbaum in ihrem Buch „Salzburger Brauch“ (Rupertus-Verlag Goldegg, 2016, ISBN 978-3-902317-19-3). Übrigens, die Landjugend Neumarkt bindet alljährlich Palmbuschen, der Stadtschrei(b)er berichtete 2017 darüber. […]